I show my work in exhibitions in both galleries and institutions. These are two very different things. Galleries want to show the latest work, while institutions ask for older works. It can also differ due to the size of the rooms. Gallery spaces are usually not as big as institutional spaces. I often exhibit material that I have found. What has always interested me was to connect things in order to alter the mood. This is easier in large rooms than in small ones. If it’s a building with many rooms, I may let people walk from a funny room to another more tragic room and then to a third room for thinking. And I can decide the succession. In smaller rooms, you can usually only create one mood. I am interested in connecting things from different sources. For example, it is very interesting to connect earlier artworks to later ones. Or to show things together that have never been seen together in one room. I have discovered quite a lot of connections between my pieces while arranging an exhibition. Sometimes I could even clarify what I’m doing during an exhibition. It was always beneficial. There is a significant difference between showing my work to friends in an off-space at the age of 20 and presenting work in an institution; Today, I have been more involved. These situations differ from each other a lot. It’s difficult. Sometimes you are blocked. If you do something for quite a while, people have expectations. Sometimes I feel like I comment on these expectations. That is definitely not what I want. Basically, I want to get rid of it, get rid of these questions in my mind. The moment I respond to expectations, I have the feeling I am on the wrong track. Anyway, I would like to be one step ahead, always. I think it is nicer to switch to the next project than to be stuck with one. It happens that I make something, people write about it and I think: ‚Yeah, but I did not think of this when I did it‘. That’s a good moment. I think it is extremely important to separate the production of art and personal thoughts from managing and theorizing art. These are very different things. One may mix them anyway. There are also artists who do this – do it well – but that doesn’t work for me. I feel a resistance. If it didn’t have a meaning, I wouldn’t do it, I suppose. I don’t need to understand everything and it doesn’t matter either. My pleasure with that has never been comprehension. When I have „joy for art“ it is never a pure „joy of mind“. It is very often a sensual pleasure that has something to do with the experience. Do you understand? Interacting with art is different. I don’t believe what I hear. If I show work in America, everybody will find everything great and amazing. Should I really believe this? It’s a system of lies, right? At an opening, nobody would say it was boring. I don’t care about what people say about my artwork, and I never will. How many critical texts on contemporary art do you know? Critical texts that say: ‚This doesn’t work as art.” You can count them on one hand, right? Art that cares about it is ignored, but not criticized. Right now, there is no criticism of art. No one dares to criticize art. It is ignored but not criticized. It is the same with my work. I have never read or heard that what I am doing is banal nonsense. Nothing like that ever happened. I try to take neither criticism nor appreciation too seriously. It really doesn’t matter to me. There are only some people whose judgment I rely on. They are my personal art advisors in a way. Of course I am happy if I get a prize or if a gallery sells my stuff. I find it great. I am a vain person in a profession of vanity, for sure. I am not better, but I try to free myself as much as possible. I think it’s good that there are galleries selling things and institutions managing thing, art expert who think about what I could have meant as a artist because these are things I am not interested in. Respectively, they are interesting only as a second priority. I mentioned that I would like to be one step ahead.
Öffentlich habe ich die Arbeiten in Ausstellungen, Galerien und Institutionen gezeigt. Das unterscheidet sich zum Teil sehr, weil in den Galerien das Neuere, noch nicht vorher Dagewesene zu sehen ist und die Institutionen eher Sachen anfragen, die weiter zurückliegen. Weiterhin unterscheidet es sich in der Größe der Räume, Galerieräume sind meist nicht so groß wie die institutionellen. Ich habe häufig gefundenes Material ausgestellt und was mich immer interessiert hat, war Sachen miteinander in Verbindung zu bringen und dann verschiedene Stimmungen zu erzeugen. In kleinen Räumen ist das schwieriger als in großen Räumen. Wenn ich ein großes Haus habe mit vielen Räumen, dann kann ich Leute von einem der lustig ist laufen lassen in einen anderen Tragischen zu einem dritten, wo es um das Nachdenken geht. Und ich kann mir dabei überlegen, wie ich das aufeinander abfolgen lassen möchte. In kleineren Räumen kann man meist nur eine Stimmung erzeugen. Was mich häufig interessiert hat war, Sachen aus unterschiedlichen Quellen in Verbindung zu bringen. Was das Ausstellen auf lange Sicht hin interessant macht, ist wenn man die eigene Arbeit noch mal raus gräbt und mit etwas Neuerem oder Älterem reagieren lässt. Oder Sachen, die man gar nicht so nebeneinander gesehen hat, plötzlich in einem neuen Raum mal nebeneinander ausprobiert. Ich habe ganz viele Sachen beim Ausstellungaufbauen quasi entdeckt beziehungsweise Verwandtschaften gefunden. Zum Teil habe ich auch während des Ausstellens klären können, was ich überhaupt mache. Deshalb ist das schon immer gut gewesen. Ob ich jetzt mit zwanzig in einem Off-Raum etwas für meine Kumpels zeige oder in einer Institution und ich das schon länger mache, das kann man kaum vergleichen. Die Situationen sind so unterschiedlich. Schwierig. Manchmal blockiert es einen auch. Wenn man es schon eine ganze Weile macht und die Leute auch eine Erwartungshaltung haben und manchmal habe ich das Gefühl, ich reagiere auf eine Erwartungshaltung. Das will ich ja eigentlich überhaupt nicht. Im Grunde will ich diese Fragen nur loswerden. In dem Moment in dem ich auf eine Erwartungshaltung reagiere, habe ich schon das Gefühl auf dem falschen Dampfer zu sei (lacht). Ich wäre sowieso immer schon gerne wieder beim Nächsten. Ich finde es immer schöner ein nächstes Projekt zu haben als so lange daran zu bleiben. Mir ist es auch passiert, dass ich Sachen produziert habe und Leute darüber geschrieben haben und ich habe gedacht ‚Stimmt, aber ich habe nicht daran gedacht als ich es gemacht habe.’ Das finde ich, ist ein guter Moment. Ich finde es auch wirklich extrem wichtig, dass das voneinander getrennt wird: Kunstproduktion und ein Nachdenken über Kunst, ein Verwalten von Kunst und ein Theoretisieren über Kunst, denn das sind ganz unterschiedliche Dinge. Man kann das vermischen und es gibt auch Künstler, die das vermischen – die produzieren auch gute Arbeiten – doch auf mich trifft es nicht zu. Ich merke auch, dass ich da einen Widerstand habe. Wenn es nicht wichtig wäre oder wenn es keine Bedeutung hätte, würde ich es doch gar nicht tun. Ich muss es nicht verstehen und es interessiert mich auch gar nicht so sehr, es zu verstehen. Meine Freude daran ist auch nie das Verstehen. Wenn ich eine Kunstfreude habe ist das keine Verstandesfreude. Es ist sehr oft eine sinnliche Freude, die etwas mit dem Erleben zu tun hat. Verstehst du? Das ist ein anderer Umgang mit Kunst (schmunzelt). Ich glaube das nicht was ich höre. Wenn man zum Beispiel in Amerika ausstellt dann finden alle alles immer ‚Great und fantastic’. Soll ich das denn glauben (lacht)? Das ist doch ein Lügensystem, oder? Bei Ausstellungseröffnungen sagt kein Mensch, dass er es langweilig findet. Das ist mir immer völlig egal und das wird mir auch immer völlig egal bleiben. Aber wie viele Texte, kritische Texte, über Gegenwartskunst kennen Sie? Kritische, in denen steht ‚Hier gibt es ein Problem. Das funktioniert nicht als Kunst’. Das können sie an einer Hand abzählen, oder? Sachen, die nicht gut gefunden werden, werden ignoriert und in der Regel nicht kritisiert. Zurzeit gibt es keine Kunstkritik. Niemand traut sich, Kunst zu kritisieren. Kunst wird ignoriert aber nicht kritisiert. So ist es bei meinen Sachen auch. Ich habe noch nicht gelesen oder gehört, dass es banaler Quatsch ist, den ich mache. Das ist mir noch nicht passiert. Ich versuche, weder Kritik noch Anerkennung richtig ernst zu nehmen. Das spielt wirklich keine Rolle für mich. Die Leute auf deren Urteil ich zähle, sozusagen meine persönlichen Kunstsachverständigen, deren Urteil ist für mich das wichtigste. Natürlich freue ich mich, wenn ich einen Kunstpreis bekomme oder die Galerie meine Sachen verkauft. Das finde ich alles prima. Ich bin natürlich auch ein eitler Mensch in einem Eitelkeitsberuf, ganz sicher. Davon bin auch ich nicht frei davon. Aber ich versuche mich, davon so frei wie möglich zu machen. Ich finde es ja gut, dass es Galerien gibt, die Dinge verkaufen und dass es Institutionen gibt die Dinge verwalten. Dass es Kunstsachverständige gibt, die darüber nachdenken, was ich als Künstler gemeint haben könnte, denn das sind alles Sachen die mich gar nicht interessieren. Beziehungsweise sie interessieren mich in zweiter Linie. Deshalb meinte ich, ich wäre gerne schon wieder woanders.