PRESENTATION
Also ich bin überhaupt nicht gegen den Ausstellungsraum, aber ich habe, glaube ich, wenn ich jetzt zurückblicke, eher in Räumen ausgestellt, die sich irgendwie diskursiv oder politisch verstehen. Jetzt in Bezug auf – es gibt ja noch diese ganze andere Welt, diese ganze kommerzielle Galeriewelt zum Beispiel und so. Aber ich habe da bisher doch sehr wenig mit zu tun gehabt. Auch weil ich diese Idee des kurz in die Galerie Reinlaufens und dann nach zwei Minuten wieder raus, so will ich meine Arbeit gar nicht präsentieren. Und so gehe ich aber auch in Galerien, rein raus, das ist halt dieses Flaneur-Ding. Und dieses Flanieren so. Ich habe da bei dieser einen Ausstellung, die ich mal in einer Galerie gemacht habe, wo auch die einzige Interaktion mit der Galeristin – also die Ausstellung war von jemand anderem kuratiert, das war wie so eine Art Fremdveranstaltung in dieser Galerie und dann war aber die Galeristin auch da, mit der habe ich aber nur über den Preis meiner Arbeit geredet. Es war eine Audioinstallation, ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, was der Preis sein könnte oder, dass die überhaupt verkäuflich ist. Und dadurch, dass es aber in einer Galerie ausgestellt war, musste ein Preis dahinterstehen. Und das ist die einzige Frage, die die Galeristin beschäftigt hat. Und dadurch ist mir dann einiges klar geworden, weil es einfach zu dem Ablauf dieser Installation gehört und dann aber auch wie die Leute bei der Ausstellungseröffnung da durchgegangen sind. Und dann habe ich gemerkt, Galerien sind perfekt für so Wandarbeiten oder für Skulptur. Es gibt natürlich auch andere, was sich auch Galerie nennt, aber eigentlich gar nicht wie so eine klassische Galerie funktioniert, sondern die dann halt eher museal funktionieren und da kannst du natürlich dann sehr gut Videoarbeiten zeigen. Aber in der Galerie im Sinne von so Fensterfront, Wände leer und Platz, leer, weiß, kann man halt vorbeilaufen, möglichst schnell, und dann müssen halt die Dinge sehr stark sein in der visuellen Sprache oder sich ästhetisch ganz stark auf den zeitgenössischen Geschmack beziehen zum Beispiel, damit sie sofort lesbar sind. Funktioniert so ähnlich wie Instagram und ich bin auch auf Instagram nicht besonders gut, würde ich mal sagen. Das ist nicht so richtig mein Medium. Und so Galerie und Instagram ist für mich so eine Kategorie und dann gibt es halt noch so andere Formen, Facebook, ist das eher wie das Museum? Weiß ich nicht, keine Ahnung. Auf jeden Fall habe ich mit dieser – das ändert sich vielleicht auch, ich will das jetzt überhaupt gar nicht ausschließen. Aber es gibt da jetzt erstmal nicht so eine organische Affinität dazu, zur Galerie zumindest. Das wichtigste ist die Zeit, die man miteinander verbringt und wie die Leute mit der Arbeit Zeit verbringen und wie sie die aufnehmen, körperlich oder sozial und was damit passiert auf so einer Ebene der Ideen und so. Das ist mir viel wichtiger als am Ende der Repräsentationseffekt oder so.