M: We need other people to realize our propositions. Most often these are politicians in form of a
city council. Or it`s people from social facilities or different institutions.
M: Also es ist so, dass wir in den allermeisten Fällen für die Umsetzung unserer Lösungsvorschläge
notwendigerweise andere Menschen brauchen. Das sind ganz häufig Politiker in Form einer
Stadtverwaltung oder es sind Menschen aus sozialen Einrichtungen. Aus diversen Institutionen kann
das sein.
H: Journalists.
H: Journalisten.
M: That means, the main part of our work is to convince all these people from the proposed
solutions and to implement them. We are not the ones that could finance a mobile medical care
station for homeless people, for example. We are not the doctors in the bus. We are also not the
driver oft he bus. We can only make the proposition that this is being realized. In the end it hast o be
realized by other people. Our task is to make these people to realize it, if they agree with the fact
that it’s the right thing to do. And we use different methods to get there. The easiest and most
obvious one is surely the conversation. But there are some other tricks beyond this.
M: Journalisten. Das heißt der große Teil unserer Arbeit besteht darin, diese Menschen davon zu
überzeugen und dazu zu bringen diese Lösungsvorschläge, die wir haben tatsächlich umzusetzen.
Weil wir weder die sind, die eine mobile medizinische Versorgung für Obdachlose finanzieren
können, noch sind wir die Ärzte, die im Bus drinnen sind, noch sind wir die Fahrer. Wir können nur
den Vorschlag machen, dass das umgesetzt wird. Umgesetzt werden muss es tatsächlich von
anderen Menschen. Unsere Aufgabe ist es da diese, hah (schmunzelnd), Menschen dazu zu bringen,
wenn sie selbst auch der Überzeugung sind, dass das die richtige Idee ist, das auch tatsächlich
umzusetzen. Und dafür verwenden wir unterschiedliche Methoden. Von denen ist die
Offensichtlichste und Einfachste sicher das persönliche Gespräch ist. Unter Anderem aber auch
noch einige andere Tricks.
H: So you could call this a trick what happened in the first project where the funds were not secured
on sides of the city yet and a journalist of the Spiegel said: Okay I will call the city council and tell
them that I will write an article about this project and maybe I will play to be a bit childish and say:
Oh but you did say you would fund this? And then the people from the city council have to answer:
Oh oh! Yes, of course! We did say that we would fund this. And this is good for us because it’s
something obvious and it’s being discussed right then. So this could be a trick. A method. So
something that I approve of is that if you are from a different background and you’re an outsider you
sometimes think of things that nobody thought of. So there are deadlocked situations where a
conflict stagnates for years. And then somebody comes along with a very simple idea. I am talking
about the first project here again. There weren’t any doctors yet who said they would take over this
bus and prevent the homeless with medical care. But nobody had the idea to place an
advertisement into a medical magazine and to ask: Hey, who wants to do this? Is there somebody
who’s interested? And a lot of people immediately responded. So these are sometimes simple
things, you do not thing of in the first place.
H: Also Tricks kann zum Beispiel so etwas sein wie eben bei dem ersten Projekt wo dann einfach
noch die Finanzierung von Seiten der Stadt noch nicht gesichert war und ein Journalist vom Spiegel
gesagt hat: Okay, ich rufe jetzt bei der Stadtverwaltung an und ich sage denen ich schreibe einen
Artikel über dieses Projekt und ich stelle mich vielleicht auch ein bisschen naiv und sage: Ah, ihr habt
doch gesagt, dass ihr das finanzieren werdet. Und dann müssen die Menschen von der
Stadtregierung antworten: Oh oh! Ja ja! Wir haben gesagt, dass wir das finanzieren werden. Und das
spielt uns dann im Endeffekt in die Hände, weil das etwas ist, das dann einfach auf dem Tisch liegt.
Also das könnte ein Trick sein. Methode. Also, was ich schon auch gut finde ist, dass man, wenn
man von einem anderen Hintergrund kommt, wenn man von Außen kommt, manchmal an Sachen
denkt, die noch gar nicht im Raum gestanden sind. Also da gibt es sehr festgefahren Situationen, wo
ein Konflikt vielleicht schon seit Jahren stagniert und dann kommt man vielleicht mit einer ganz
simplen Idee. Ich beziehe mich auch wieder auf das erste Projekt. Es hatten sich noch keine
Mediziner gefunden, die gesagt haben sie übernehmen diesen Bus und sie versorgen die
Obdachlosen mit medizinischer Hilfe. Woran bei der Suche nach diesen Medizinern noch nicht
gedacht wurde, ist einfach in einem Fachmagazin zu inserieren und zu fragen: Hey, wer hat
eigentlich Lust? Hat jemand Lust? Und da haben sich sofort sehr viele Menschen gemeldet. Also das
sind manchmal auch ganz einfache Dinge, an die man vielleicht zu erst noch nicht gedacht hat.
M: Talking is a big deal. Not only in the definition of problems, but also in the implementation. A part
of it is to generate understanding for one another. And we often use talking, by arranging specific
settings where people can meet each other, people who are somehow involved in this situation that
we are trying to improve. To understand their different point of views better and to possibly make a
solution. So this example: In Kassel there was this pink garden hutch, which caused some attention.
This caused irritation, because it is strange to have a conversation partner for one hour and to be at a
place, which only exists for this conversation. This generates a certain conversation atmosphere,
which hopefully or often is irritating in a positive way, so that it can be a positive conversation. We
have used similar strategies for example within the project in Zurich. The conversations took place
on a boat on the lake of Zurich. The idea behind it was that nobody can escape the conversation.
Another tool that we often use is the presence of media. Because the press always creates a certain
pressure. A pressure generates you to find an agreement and a solution and we often use it as a
reminder, that is often is a social interest, that the problem is actually solved.
M: Gespräche spielen eine große Rolle. Nicht nur in der Definition von Problemen, sondern auch in
der Umsetzung. Es spielt eine Rolle ein Verständnis füreinander zu generieren. Und wir setzen
Gespräche ganz oft ein, indem wir spezifische settings generieren wo Menschen aufeinander treffen
können, die in irgendeiner Art und Weise an dieser Situation, die wir versuchen zu verbessern,
beteiligt sind. Um ihre gegenseitigen Standpunkte besser kennen zu lernen und möglicherweise eine
Lösung machen zu können. Also als Beispiel, in Kassel gab es eben diese rosa Gartenhütte, die
einfach für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Die auch ein bisschen für Irritation gesorgt hat, weil es
seltsam ist für Gesprächspartner eine Stunde Zeit zu haben und an einem Ort zu sein, der nur für
dieses Gespräch aufgestellt worden ist. Das erzeugt natürlich eine Gesprächsatmosphäre, die
hoffentlich oder oft positiv irritierend ist, sodass es auch ein konstruktives Gespräch sein kann.
Ähnliche Strategien haben wir zum Beispiel auch bei dem Projekt in Zürich verfolgt. Da haben die
Gespräche auf einem Boot am Zürcher See statt gefunden mit dem Hintergedanken, dass niemand
diesem Gespräch entkommen kann. Ein weiteres Werkzeug, das wir oft einsetzten ist die Präsenz
von Medien. Weil die Presse immer auch einen gewissen Druck erzeugt. Einen Druck erzeugt, dass
man zu einer Einigung kommt und dass man eine Lösung findet und das benutzen wir oft einfach
als zusätzliche Erinnerung, dass es eben meistens in einem gesellschaftlichen Interesse ist, dass das
Problem, das angegangen werden sollte, auch gelöst wird.
H: So I think it is important in this case to understand us as an artist group, because the press is more
likely to inform about the most boring exhibition than the exciting social project. That’s good for us.
H: Also das ist auch glaube ich wirklich wichtig in dem Fall wiederum, dass wir uns als
Künstlergruppe verstehen, weil die Presse über die langweiligste Ausstellung lieber informiert als
über das spannendste Sozialprojekt. Das spielt uns da auch sehr in die Hände.