The medium of my work is actually the impossibility of decision making in terms of morality. You can experience this best in The Zurich Trials. Quite a lot of people in Zurich refused to participate in this project, because it is against the newspaper. Because it is against the fundamental right of the freedom of speech that is registered in the constitution (and with which I totally agree). So you have to slap Enlightenment in the face. It was quite important to me and this old Voltaire quote: I will die for your opinion, although I completely disagree with it… To say: I want your newspaper to be banned because I disagree with it. Well, as an intellectual, I don’t believe in this either, but I think that’s what’s interesting. In terms of multimedia, I separate the different types of media relatively clear. It’s more about chains of utilization than simultaneity. I don’t make a play with a lot of video work that is also a performance. But I do set up an action and then I record material and make a film that then enters into a film for an election campaign. It’s not about combining everything in the moment of action or in the mode of performance. That’s a bit old-fashioned, I think. It derives from a time when people realized different types of media can be combined at once. Perhaps thirty years ago… They wanted to do everything at once. Like Wagner who realized that things, which were previously apart could be combined due to the new technological capabilities. That’s not interesting for my work today.
Mein Grundmedium ist eigentlich die komplette moralische Unentscheidbarkeit. Am schönsten sieht man das übrigens bei Prozessen. Ganz viele Leute in Zürich haben sich geweigert an diesem Prozess teilzunehmen, weil es gegen eine Zeitung ist. Weil es gegen die absolut in der Verfassung festgeschriebene Grundfreiheit (hinter der ich total stehe) der Meinungsfreiheit ist. Also wenn man der Aufklärung ins Gesicht schlagen muss. Das war mir relativ wichtig und dass man dieses alte Voltaire-Sprichwort: Ich werde für Ihre Meinung sterben, obwohl ich komplett anderer Meinung bin… zu sagen: Nee ich will, dass deine Zeitung verboten wird, weil ich anderer Meinung bin. Und dahinter stehe ich, wie soll ich sagen, als Intellektueller auch nicht. Und ich denke, das ist es, was mich interessiert. Was jetzt das Multimediale angeht, so trenne ich die Medien relativ klar. Also es sind eher Verwertungsketten, als dass es Gleichzeitigkeiten sind. Ich mache jetzt kein Stück mit ganz viel Video, das gleichzeitig noch eine Aktion ist. Sondern ich mache gewissermaßen eine Aktion, darüber mache ich einen Film und speise dann vielleicht diesen Film wieder ein als Wahlkampfsendung. Also dass sich alles im Moment der Aktion oder im Moment der Performance vereint, ist ein bisschen oldstyle, glaube ich. Das ist so diese Vorstellung von der Zeit als man gemerkt hat, dass man die Medien alle bringen kann. Vor vielleicht dreißig Jahren, als man immer mit Video… Ich kenne es noch mal Theater, Video auf der Bühne zu verwenden. Da wollte man alles gleichzeitig machen. Wie Wagner eben gemerkt hat, dass du Dinge gleichzeitig machen kannst, die vorher eine Andere waren, weil er die technischen Möglichkeiten plötzlich hatte. Und das ist natürlich etwas, das für mich aktuell nicht so interessant ist.