If I ask, what my methods actually are, then a bricolage spontaneously comes to my mind. Actually it has a lot to do with bricolage. It’s a mounting, a bricolaging, a prototype, a public experiment. I do not intend to close an artwork, to exhibit it, but I rather deposit an artwork situation, where one can ask questions. And this seems to contradict to the withholding, which I do with myself as a body and where one says: Yes, he wants something, otherwise he would not be standing on top of this house shouting down. At heart I am only trying to find out what shouting means, for me, up there. So, in an artwork in the Kunsthaus Baselland in Switzerland in Muttenz, I am standing on the roof of a building, which is closed and I am singing. But I am standing there in a costume, that looks like Elvis Presley or Hank Williams, something like that, and I have a sort of metal horn, that is hanging of my face. I am doing vague dancing steps, as if I was starting to sing a song or starting a show but it never begins. It’s exactly this second, in which it could actually begin. And there is an audience waiting and it thinks: Now, there is something about to happen! And the audience does not notice, that it has already begun, because beginning itself is the work. Or being stuck in the beginning. I have not rehearsed it, because I thought, if I rehears this, then it’s a show (smiling). I want to show exactly this: Not knowing how it works. Of course I notice then, that I am completely overstrained, because already after five minutes I don’t know: What do I do now? Then things repeat like: Hrrgh, hrrgh, hrrgh, (clearing one’s throat) or something like: okay, okay, hmpf, hmpf (snuffling) – this pulling-myself-together. And then it enters the country like that and I forget how much time has already past and then I am in it and slip away and then I am back in this timeless, strange “being-hinged”. It’s as if the computer hung itself up. I place a machine with a message somewhere and it’s nutters. It doesn’t work properly and it actually shows the conditions of the possibilities and not the effect. The approach of my projects has something very carelessly, almost negligent, I find. Because I suspend myself to something that I do not know yet and do this in public. In this current project I am hanging off a facade and gaze into nothingness. 50M above the ground I tried to find out gesturing what the meaning is of this and of how I can generate a meaning. How can I articulate? What does articulation itself mean? What does it mean to use hand gestures? To point out spaces, distances, systems, movements, parameters, arrows, directions, negotiations, reinforcements, focusing? I have no idea, it’s some sort of vocabulary that I invent and try out, up there, exposed in this construction, in this wind.
Wenn ich frage, was eigentlich meine Methoden sind, dann kommt mir so spontan Bricolage in den Sinn. Eigentlich hat es sehr viel mit Bricolage zu tun. Es ist ein Montieren, ein Bricolieren, ein Prototyp, ein öffentliches Experiment. Ich habe also nicht vor, ein Werk zu schließen, um es dann auszustellen, sondern viel mehr eine Werksituation hinzustellen, worin man sich fragend bewegen kann. Und das widerspricht sich scheinbar mit der Aussetzung, die ich da selber als Körper mache und wo man sagt: Ja, der will ja was, sonst steht der da nicht oben auf diesem Haus und brüllt da runter. Im Grunde genommen versuche ich ja erst herauszufinden was Brüllen heißt, für mich, da oben. Also in einer Arbeit im Kunsthaus Baselland in der Schweiz in Muttenz, stehe ich auf dem Dach eines Gebäudes, das geschlossen ist und singe. Ich stehe aber da in einem Kostüm, das aussieht wie Elvis Presley oder Hank Williams irgend so etwas und habe so ein Metallhorn, das an meinem Gesicht hängt. Ich mache so wage Tanzschritte wie wenn ich jetzt ein Stück ansingen würde oder eine Show beginnen würde aber sie beginnt nie. Es ist nur genau diese Sekunde, in der sie jetzt eigentlich beginnen könnte. Und da steht Publikum und wartet und denkt: Jetzt geht gleich was los! Und das Publikum merkt nicht, dass es schon losgegangen ist, weil das Losgehen selber die Arbeit ist. Oder das Kleben am Losgehen. Ich habe das nicht geprobt, weil ich dachte, wenn ich das probe, dann ist es ja Show (schmunzelt). Ich will ja gerade, das nicht wissen wie es angeht, zeigen. Ich merke dann natürlich, dass ich selber komplett überfordert bin, weil ich schon nach fünf Minuten nicht weiß: Was mache ich jetzt noch? Es repetieren sich dann Dinge wie: Hrrgh, hrrgh, hrrgh, (räuspern) oder irgendwie: okay, okay, hmpf, hmpf (schnaufen) – dieses Wieder-Mich-Aufbauen. Und dann geht es so ins Lande und dann vergesse ich wie viel Zeit dabei schon vergangen ist und ich bin drin und schramm da wieder weg und bin wieder drin in diesem zeitlosen, komischen Eingehängtsein. Es ist wie wenn der Computer hängt. Ich stelle eine Maschine der Botschaft hin und die spinnt. Die tickt nicht richtig und zeigt eigentlich die Bedingungen der Möglichkeiten und nicht die Wirkung. Die Herangehensweise bei meinen Projekten hat etwas sehr Leichtsinniges, schon fast Fahrlässiges finde ich. Also in dem ich mich etwas aussetze, das ich so noch nicht kenne, und das öffentlich. In diesem aktuellen Projekt hänge ich mich an eine Fassade und gucke ins Nichts heraus, 50m über dem Boden versuche ich gestikulierend herauszufinden was das für eine Bedeutung hat und wie kann ich überhaupt Bedeutung generieren? Wie kann ich mich artikulieren? Was heißt überhaupt Artikulation? Was heißt eigentlich Hände irgendwie gestikulierend zu brauchen? Räume darzustellen, Distanzen, Systeme, Bewegungen, Parameter, Pfeile, Richtungen, Verneinungen, Verstärkungen, Fokussierungen? Keine Ahnung, das ist so etwas wie eine Art Vokabular, das ich da erfinde und da oben, exponiert in diesem Gestell, in diesem Wind, ausprobiere.