Da habe ich ja mit dieser Ausstellung schon mal angefangen, in dieser Frage, wie ich mit einer ersten Intention
umgehe. Das war eben dieses Ausgestalten von bestimmten Begriffen zum Systemischen und dann setzen die
Überlegungen ein, wie das dann wird auf den Termin hin oder auf den Auftrag hin, denn es ist ja ein
Kommunikationsverhältnis, das hergestellt wird. Es ist ja nicht so, dass ich das Werk dann ins Atelier stelle,
sondern ich will ja auf einen bestimmten Kommunikationszusammenhang raus und dann versuche ich vorher zu
überlegen, ob der gelingen kann oder was die Bedingungen für ein Verständnis, für die Möglichkeit des
Verständnisses sein könnten. Und da war eben bei dem Systemischen klar, dass ich das Systemische nur in eine
Didaktik einbetten kann oder, wenn ich auf eine Programmatik hinauswill, das Programmatische zum Thema
machen muss und dann nur in einer Verdopplung von Thema und Methode des Programmatischen und des
Systemischen erreichen kann, was ich mir vorgenommen habe. Ich bin dann immer noch optimistisch, dass das
ein Publikum nachvollziehen kann. Zunächst habe ich Künstler eingeladen, bei denen ich die Ähnlichkeit im
Zugriff sehe. Ich habe Schreiber eingeladen und ich musste natürlich mit einer Institution zusammenarbeiten,
die bestimmte Störungen herstellt, manche Sachen ermöglicht, anderes nicht, anderes demoliert. Und am
Schluss steht eine Ausstellung, ein Buch, das wieder präsentiert werden kann, über das Leute reden,
Missverständnisse verbreiten oder das möglicherweise auch Handlungsanleitung werden kann für wieder andere
Werke oder Austauschverhältnisse. Meine Absichten sind ja nicht direkt vermittelbar, sondern die sind ja immer
eingebettet in bestimmte Verhältnisse, in Institutionen oder in bestimmte Verkörperungen, wie ein Galerieleiter,
der einfach eigene Absichten hat oder Missverständnisse herstellt. Und dann kommt es zu Störungen, die den
Prozess begleiten und wahrscheinlich auch bis zuletzt darin abgebildet sind. Und die muss man dann akzeptieren
als den Realismus der Herstellungsweise. Es wird ja nie alles so, wie man es eigentlich haben wollte. Das ist
natürlich auch die Bedingung dafür, dass Kunst entsteht, denn die Kunst ist ja auch nicht deckungsgleich mit
bestimmten Intentionen. Dann bräuchte man nichts mehr machen. Wenn man täglich denkt, dann fallen einem
ja auch sehr schnell Konzepte zu. Und das eigentliche Problem ist ja dann, die zu entwickeln in der Realität. Wenn
ich keine Aufträge hätte, würde ich jeden Tag einfach nur denken, aber ich würde keine Werke herstellen oder
keine äußeren Verkörperungen. Das wäre wie Stricken, aber an endlosen Schals. Aber so ist es ja immer schon
in der Herstellung, ein Kommunikationsprozess oder ein Austauschprozess, der sich dann abbildet im fertigen
Zustand, der ja auch nur ein vorläufig fertiger ist.