H: I am Hannah Rosa Öllinger.
H: Also. Ich bin Hannah Rosa Öllinger.
M: My Name is Manfred Rainer.
M: Mein Name ist Manfred Rainer.
H: And we represent the WochenKlausur.
H: Und wir vertreten die WochenKlausur.
M: The WochenKlausur is a group of artists, which exists since 1993. We are an artist group from
Vienna, from Austria. We do small but very precise interventions to eliminate social or political
defiance. And it is very important to us, that we actually work with the society. To implement actual
improvements.
M: Die Wochenklausur ist eine Künstlergruppe, die es seit 1993 gibt. Wir sind eine Wiener, eine
österreichische, Künstlergruppe. Was wir tun ist, wir machen, kleine aber sehr konkrete
Interventionen zur Behebung von sozialen oder politischen Defiziten. Und uns ist ganz wichtig, dass
wir tatsächlich an der Gesellschaft arbeiten. Dass wir tatsächliche Verbesserungen implementieren.
H: So we then realize these proposals that we suggest. They are going to be substantiated. We are
an artist group, among other things because of the following: we only work if we receive invitations
from art institutes and this helps us to get a certain kind of attention. It is much easier to get an
appointment with a governing mayor, with a political organization for example. This means, it’s an
entirely pragmatic approach, where an invitations as an art institution, so to say an artist group, really
helps. We have been operating since the twenties and over sixty people have been working at the
WochenKlausur. There aren’t any fix arrangements. You do think about who would be suitable for
which project. But it’s often a call which defines who takes place in a project: Who has time? So this
is the first way to decide who joins a project. I do think, that there are things certain people can do
better than others and we do use this, of course. But it’s like this: he is more likely to take the press
appointment and he does the architecture and she can do this better and so on. And with this we
are also very pragmatic.
H: Also diese Vorschläge, die wir bringen, die setzten wir dann auch in die Tat um. Die werden
konkretisiert. Wir sind eine Künstlergruppe, unter anderem auch aus folgendem Grund: Wir arbeiten
nur auf Einladungen von Kunstinstitutionen und das hilft uns wiederum, dass wir eine gewisse Art
von Aufmerksamkeit kriegen. Es ist viel einfacher als Künstlergruppe einen Termin bei einem
Bürgermeister zu bekommen, bei einer politischen Organisation zum Beispiel. Das heißt das ist
unser ganz pragmatischer Ansatz wo uns die Einladung als Kunstinstitution, also Künstlergruppe,
glaube ich sehr hilft. Also seit den zwanzig Jahren, seit dem wir operieren haben über 60 Leute bei
der WochenKlausur mitgearbeitet. Es gibt keine fixe Einteilung. Es ist wohl schon so, dass man sich
überlegt für welches Projekt wer vielleicht geeignet wäre. Wer dann tatsächlich in einem Projekt
landet basiert häufig auf einem Anruf: Wer hat Zeit? Also das ist der erste Weg, um zu entscheiden
wer zu einem Projekt kommt. Ich glaube schon, dass es dann wiederum Dinge gibt, die andere
Leute besser können als andere und das machen wir uns natürlich auch zu Nutzen. Also das ist
dann so: Der übernimmt jetzt vielleicht eher den Pressetermin und der macht vielleicht eher die
Architektur und die kann das besser usw. Und da sind wir halt auch wiederum sehr pragmatisch.
M: Yes, there also is sort of a core group, if a lot of people join a project. The core group contains
about ten people but the group fluctuates and works after the principle: who wants to be part of it
just joins it. So we try to invite different people with different backgrounds and professions to specific
projects of the WochenKlausur, people who might be able to help, depending on which problem is
being approached.
M: Es ist auch so, dass wenn so viele Leute mit machen, es so etwas wie eine Kerngruppe gibt. Das
sind ungefähr 10 Leute aber auch die ist fluktuierend und funktioniert mehr nach dem Prinzip wer
bei dieser Kerngruppe mitmachen möchte. Also wir versuchen zu den spezifischen Projekten, je
nachdem was für ein Problem angegangen werden soll, auch unterschiedliche Menschen mit
unterschiedlichen Hintergründen und Professionen, die dem Projekt hilfreich sein können,
eingeladen werden bei der WochenKlausur mit zu machen.
H: Not everyone is an artist who joins WochenKlausur. So we call us artists, because we are an artist
group, but our backgrounds do vary.
H: Was vielleicht noch interessant ist und an dem Punkt anzumerken ist: Es ist nicht so als wären das
alle KünstlerInnen, die bei der WochenKlausur dabei sind. Also wir bezeichnen uns als Künstler, weil
wir eine Künstlergruppe sind aber unsere Hintergründe sind durchaus sehr verschieden.
M: There is journalism, ecology, urban management, architecture, political science, stage design,
theatre, music, medicine, of course the social sectors. So very different.
M: Da ist von Journalismus über Ökologie, Stadtplanung, Architektur, Politikwissenschaften,
Bühnenbild, Theater, Musik, Medizin, aus den sozialen Bereichen natürlich. Also ganz
unterschiedlich.
H: Sometimes we also intentionally involve local people in our group.
H: Und zum Anderen kommt es vor, dass sich die Gruppe so zusammen setzt, dass wir ganz
bewusst die Entscheidung treffen, dass das Leute von vor Ort sind. Die wiederum Teil der Gruppe
sind.
M: There is not a member of the WochenKlausur, which works exclusively for the WochenKlausur.
It’s an association. We all do something different. Also because we have realized 38 projects in the
20 years the artist group is persistent. These are only two projects per year. There would be no
steady work for all the people of WochenKlausur to only do that. And it wouldn´t be useful.
M: Es gibt kein Mitglied der WochenKlausur, das rein für die WochenKlausur arbeiten würde.
Sondern es ist ein Zusammenschluss. Wir tun alle etwas Anderes. Es liegt ganz stark auch daran,
dass wir in den bisschen mehr als 20 Jahren, die es die Künstlergruppe gibt, haben wir 38 Projekte
durchgeführt. Das sind knapp 2 Projekte pro Jahr. Es wäre keine dauerhafte Beschäftigung für all die
vielen Leute bei der WochenKlausur nur das zu machen. Und es ist auch nicht sinnvoll.
H: So when you work in a project 24/7 like es, then it’s only possible for a few weeks. As soon as we
have reached six weeks our energy is spent. But for the six or eight or ten weeks you do everything
you can! And you cannot do this for a whole year.
H: Wenn man an einem Projekt, so wie wir 24/7 arbeitet, dann geht das natürlich nur ein paar
Wochen lang. Also spätestens nach 6 Wochen geht auch uns die Energie aus. Aber für die 6 oder 8
oder 10 Wochen gibt man einfach alles! Und das kann halt nicht ein ganzes Jahr lang machen.
M: Although 70 people were involved in a project – and it´s no secret who was involved in which
project – the authorship is with the group and the idea everybody follows. That an intervention in
society can be art. We as a person subordinate ourselves to this idea. That’s why the authorship does
not belong to me or to Hannah, but to the group WochenKlausur. Every participant is credited on
the homepage or elsewhere, of course. And every formation of the group influences the project. Be
it the form of specific solution suggestion or the course of action.
M: Es ist so, dass auch wenn 70 Leute mitgemacht haben und das kein Geheimnis ist wer bei
welchem Projekt mitgemacht hat, jeder namentlich erwähnt wird. Trotzdem liegt die Autorenschaft
bei der Gruppe an sich und bei dieser Idee, die wir alle verfolgen. Und zwar, dass eine Intervention
in Gesellschaft auch Kunst sein kann! Es ist so, dass wir uns als Personen dieser Idee unterordnen.
Deshalb liegt die Autorenschaft jetzt nicht bei mir oder bei Hannah, sondern sie liegt bei der Gruppe
WochenKlausur. Natürlich wird trotzdem, auf der Homepage oder sonst irgendwo, dargestellt
welche WochenKlausur Mitglieder bei welchen Projekt dabei waren. Und jede Zusammensetzung
einer Gruppe beeinflusst ja natürlich auch das Projekt im Konkreten. Was der spezifische
Lösungsvorschlag ist oder wie da vorgegangen wurde.