Ich versuche mir so viel wie möglich anzuschauen, ich besuche so viel wie möglich Ausstellungen, ich lese alles, was ich kann. Das Private und das Berufliche vermischen sich sehr im Kunstbereich, das heißt, man hat viele Freunde, die- also ich habe viele Freunde, die Künstler sind oder sich beruflich mit Kunst auseinandersetzen. Ich gehe zu Vorträgen, ich gehe zu Buchpräsentationen, zu Performances. Ich versuche, mir so viel wie möglich anzuschauen, online und offline, und dann- Als ich freiberuflich tätig war, war es oftmals so, dass ich, dadurch dass ich dieses Thema hatte, die- also das Thema, das sozusagen zu meiner beruflichen Brand gehörte, war dieses digitale Thema und dann wurde ich oftmals gefragt: „Mach eine Ausstellung zu Internet.“ (lacht) Und dann habe ich mir immer überlegt, ja, was finde ich spannend? Welche Künstler, die ich gut finde, beschäftigen sich mit was? Und dann versucht man, das so ein bisschen zu bündeln, zu destillieren. Zum Teil frage ich auch Künstler: „Hey, ich beschäftige mich mit diesem und diesem Thema. Ich habe das Gefühl, dass deine Arbeit sehr nahe an diesem Thema steht, ich weiß aber nicht genau, wie sich deine Arbeit zu diesem Thema verhält. Hättest du nicht Lust eine Arbeit dafür zu machen?“ Das mache ich jetzt mit der Ausstellung, die im März bei unserem Museum zu sehen sein wird, also fast eine Art Auftragsarbeit. Aber da muss man immer so ein bisschen vorsichtig sein, finde ich, weil das auch so ein bisschen eine seltsame Situation sein kann, weil man niemanden irgendwie zwingen möchte oder, weil man niemanden in eine Situation bringen möchte, die sich nicht eigen anfühlt oder sich nicht für die Person eigen anfühlt. So und dann aus diesem ganzen Feld, was man da beobachtet, ergeben sich dann wieder- also ich habe jetzt konkret bei dem Museum, wo ich arbeite, habe ich zwei Slots pro Jahr und dann kann ich entweder zwei bis drei Einzelausstellungen machen oder eine große Gruppenausstellung oder eine Kombination aus diesen Formaten. Und dann haben wir dreimal pro Jahr ein Brainstorm nennt sich das bei uns im Museum, und dann pitche ich meine Ideen. Und dann sage ich: „Ich denke, dass dieses Thema sehr aktuell ist. Können wir nicht etwas dazu machen? Es gibt auch Anknüpfungspunkte in unserer Sammlung zu diesem Thema.“ Das ist auch immer ein wichtiger Punkt, jetzt institutionell gesehen. „Wollen wir das machen?“ Und dann kommen Fragen und dann letztendlich ist es dann meistens ein Dialog mit der Direktorin, wie sie das sieht. Ist es ein Thema, was nicht nur in der Kunst, aber auch darüber hinaus für ein breiteres Publikum zugänglich und brisant ist. Wenn es das nicht unbedingt ist, wenn es mehr ein kunstwissenschaftliches Thema ist, wie können wir es öffnen, damit es ein breiteres Thema sein kann? Wie verhält es sich zum Programm, was wir bereits hatten im Museum? Wie verhält es sich zur Museumslandschaft in den Niederlanden, also gibt es andere Museen, die zu diesem Thema arbeiten? Passt es zur- zum Mission Statement des Museums? Gibt es genügend Mittel? (lacht)