PRODUCTION
Also ich habe ja bisher noch gar nicht so viel in Ausstellungsräumen direkt gearbeitet, sondern das Produkt war ja oft ein File. Also das Produkt war ein Videofile oder ein Audiofile oder ein Textfile. Ja deswegen ist das irgendwie dann doch das, worauf es erstmal hinläuft oder hinausläuft. Und dann gibt es halt noch – jetzt habe ich dieses Jahr irgendwie eben Installationen gemacht und das hat auch sehr viel Spaß gemacht. Und da habe ich irgendwie anders angefangen. Da fing ich an mit einem Material. Also hier das hat angefangen, das This Handy Object, das ganze Projekt hat angefangen mit diesem Glasworkshop, den ich gemacht habe. Einfach, weil ich letzten Frühling das Bedürfnis hatte, mal aus meiner eigenen Blase herauszukommen – wo ich so mit meinem Kartenspiel gearbeitet habe und irgendwie so ein bisschen stuck war irgendwie in so einer symbolischen Arbeit in meinem Studie, aber ohne ein Material. Und dann habe ich diesen Workshop gemacht und habe gelernt, wie man so Blowmolds macht mit dem Glas, hier in Berlin. Und ich habe mehrere Objekte da gemacht, und ein Objekt ist einfach zufällig dort entstanden. Und dann hatte ich dieses Objekt und dann wollte ich damit weiterarbeiten und oft fängt es halt zufällig mit irgendwas an und dann gibt es dieses Objekt und dann haben auch die Leute, die das gesehen haben bei mir zu Hause, die haben darauf reagiert und wollten das unbedingt anfassen und waren so: oh ja ich will das anfassen, wie fasst man das an? Und dann habe ich halt daraus diese This Handy Object Arbeit entwickelt. Und dann habe ich noch mal ein neues Objekt gemacht, was dann ein bisschen anders war. Das ist jetzt dicker. Das Glas ist dicker und es ist ein bisschen weniger definiert, es ist weniger an meine Hand angepasst. Das ist dann halt jetzt ein bisschen offener für andere Handformen. Ich möchte gerne noch viel entspannter sein mit Kollaborationen und noch viel mehr verbunden mit anderen Leuten. Ich hätte gerne ein Kollektiv, in dem man immer wieder zusammenarbeitet, und wo viele Leute immer wieder zusammenarbeiten. Aber ich arbeite schon dann immer wieder auch mit den gleichen Leuten, aber es ist nicht wirklich kollektiv. Also zum Beispiel eine Kamerafrau, die eine Freundin ist von mir. Mit der arbeite ich immer wieder gerne. Es geht ja auch um die Zeit, die man sonst so verbringt. Also es geht nicht nur um das Arbeiten, sondern es geht darum, irgendwo zusammen hinzufahren oder irgendwie Spaß zu haben. Also ich sehe das alles gar nicht so professionell würde ich mal sagen. Beziehungsweise das ist einfach meine Interpretation von Professionalität. Heißt, dass das ganz wichtig ist, dass man sich zusammen wohlfühlt, dass das die wichtigste Frage ist. Und das ist auch vielleicht das sozusagen, wo ich meine Arbeiten zeige oder mit wem ich so in Kontakt komme. Das entwickelt sich ein bisschen organisch und ich habe auch manchmal schlechte Erfahrungen – die einzigen schlechten Erfahrungen, die ich mache, das sind nicht unbedingt die, wo es kein Geld gibt, sondern das sind die, wo ich was mitgemacht habe, weil ich irgendwie dachte, das ist irgendwie Prestige oder so. Und dann habe ich mich mit den Leuten aber nicht verstanden. Das ist dann so eine total unangenehme Erfahrung. Aber ich meine, das ist dann vielleicht doch unprofessionell, das als unangenehm zu empfinden, aber man muss auch nicht mit Leuten zusammenarbeiten, mit denen man nicht zusammen essen will. Also das finde ich falsch. Aber es ist ja auch mein Leben, also ich will das ja mit Leuten verbringen, mit denen es irgendwie sozusagen gute Vibes gibt. Und das ist halt in Kollaboration das allerwichtigste. Aber man will ja auch nicht, dass alle Freundschaften irgendwie mit Arbeit zusammenhängen, aber das wird natürlich dann das Problem irgendwie. Aber es ist schon wichtig – also es ist mir auch wichtig, so jahrelange Kollaborationen aufzubauen. Weil dann kannst du eine Tiefe in der Beziehung entwickeln, die etwas ganz Besonderes ist. Weil, ein bestimmtes Gegenseitiges synchronisiert sein, ja irgendwie eine Auseinandersetzung. Und das ist auch mit Leuten wie zum Beispiel Joscha Wicke, mit dem ich das Hörspiel gemacht habe. Mit dem mache ich auch irgendwie immer mal wieder was zusammen. Er ist Dramaturg. Und dann halt Nadja Krüger, die oft für mich Kamera gemacht hat. Aber auch, obwohl sie keine Tonfrau ist, für das Hörspiel die Tonaufnahme organisiert hat. Sie macht auch Ton für Video, aber sie ist überhauptkeine professionelle Tonfrau, sie hat sich das angeeignet für das Projekt, weil es mir wichtig war, weil wir nämlich aufgenommen haben fünf Tage in einem – außerhalb in einem Landhaus. Dass es keine Kommunikationsprobleme gibt, ist wichtiger, als dass sich jemand mit der Technik sehr gut auskennt.