So I think art – or the field of art – is the place … or the area where very different, very individual methodological approaches are possible, because people make demands on it. We only ever know what it actually is, in retrospect. In the moment itself it is difficult to observe. It is of course totally rewarding if you had an eye on an artist’s artwork or concept of art for several years and you see how he or she develops. It is very enriching. I just saw it this morning, how Thomas Schütte’s approach to architecture and he as an individual himself affects one of his very current artworks: the figure, the shape, then the woman… so the topics: self-portrait and architectural models and then these developments of houses, these prototypes, the bird houses and these homes for terrorists, etc. That is an incredible universe on which he is working on there. Also inspired by four new artworks that we just have seen in the Pinault Collection in Venice. But the interesting thing was that you are just not familiar with the artist. This means that there is a moment of unpredictability, even though I have known the artist already for 25 years and have seen his artworks and perceived them, but still there is always something new again. And this is what really interests me. It is the same with Bruce Nauman and other artists who were important to me. But what is noticeable about these artists is, that they have developed in a completely independent way – even considering the question that I have been asked right now. So I never had a moment where I could have said, Bruce Nauman or Thomas Schütte or Reinhard Mucha are concerned about assisting to any term or field. They simply do their thing and find their shape, their material, their method, their access and perhaps even an exclusion, because they do not even embark in certain things. I think it is a certain degree of refuse, of denying and also a way of listening to their own scales. To operate in this way, it’s also a protection of assaults. Otherwise, I have no intentions at all to deliver any contribution to any larger system.
Also Kunst ist glaube ich – oder die Kunst, das Kunstfeld – ist der Ort oder Bereich, wo sich ganz unterschiedliche, sehr individuelle, methodische Zugänge ermöglichen lassen oder sich ermöglichen, weil die Personen das so für sich in Anspruch nehmen. Wir wissen ja immer dann erst in der Rückschau was das eigentlich ist. Im Augenblick selber ist das schwer zu beobachten. Wenn man dann über Jahre ein Werk oder ein Werkbegriff eines Künstlers im Auge hat und sieht wie der oder die sich dann entwickelt, dann ist das natürlich total bereichernd. Ich habe gerade heute Morgen noch mal so, auch gemessen an einem sehr aktuellen Eindruck von einer Arbeit von Thomas Schütte, gesehen wie sein Zugang zur Architektur und wie das Individuum da immer stärker mit rein spielt: Die Figur, die Form, dann die Frau… also die einzelnen Themenfelder: Selbstportrait und Architekturmodelle und dann diese Häuserentwicklung, diese Prototypen, die Vogelhäuser und diese Häuser für Terroristen usw. Das ist ja ein unglaubliches Universum, das der da bearbeitet. Angeregt jetzt auch durch vier neue Arbeiten, die wir gerade in der Pinault-Sammlung in Venedig gesehen haben. Aber das Interessante war, dass man sich eben nicht mit dem Künstler auskennt. Das heißt, da gibt es so einen Moment der Unvorhersehbarkeit, obwohl ich den Künstler auch schon seit 25 Jahren irgendwie kenne und das Werk beobachte und wahrnehme und trotzdem entsteht immer wieder etwas Neues. Und das ist ja eigentlich das was mich interessiert. Oder bei Bruce Nauman oder andere Künstler, die mir wichtig waren. Was aber auffällt bei diesen Künstlern, ist dass die sich völlig unabhängig – auch von der Frage, die mir jetzt gerade gestellt worden ist – sozusagen entwickelt haben. Also, dass ich nie einen Punkt hatte, wo ich hätte sagen können: Bei Bruce Nauman oder bei Thomas Schütter oder bei Reinhard Mucha geht es darum, dass die irgendeinem Begriff oder einem Feld zuarbeiten. Die machen einfach ihr Ding und finden dafür ihre Form, ihr Material, ihre Methode, ihren Zugang und vielleicht auch eine Ausgrenzung, weil sie sich auf bestimmte Sachen gar nicht erst einlassen. Ich glaube ein Stück weit verwehren, ein Stück weit verweigern und auch auf die eigene Maßstäblichkeit hörend zu agieren, das ist schon auch ein Schutz gegen Übergriffe. Ansonsten hege ich überhaupt keine Absichten irgendeinem größeren System irgendeinen Beitrag zu liefern.