H: The question regarding the concept of work, in art, generally – is for us, Inges Idee, very well defined because we simply have pretty classical works of art. That’s because we mainly work sculptural and that means there’s always a real object in the end. I think that’s what was meant by the question. This expands when it comes to the gallery sector. A work of art can just as well only take place online or as an audio file or video work and so on. But we have real classical works of art.
H: Die Frage nach dem Werkbegriff, in der Kunst auch allgemein. Der ist bei uns – Inges Idee – ist der eigentlich völlig klar, weil wir einfach klassische Werke haben. Wenn man so will. Weil wir eben hauptsächlich bildhauerisch arbeiten und dann steht eben wirklich ein Werk da. Ich glaube so war die Frage gemeint. Im Galeriebetrieb erweitert sich das ja. Ein Werk kann auch nur im Internet statt finden oder Audio, Video usw. Aber wir haben ja wirklich klassische Werke.
Z: Meaning works of art that are physically. We of course have 2500 additional ideas from 300 competitions that we had discussed before. That might also belong to the work of art?
Z: Also physisch anwesende Objekte. Wir haben natürlich auch noch 2500 Ideen aus 300 Wettbewerben, die wir schon besprochen haben. Das gehört vielleicht auch zu dem Werk?
H: Oh, you mean the complete work of art. If you want to see it that way – yes. Well, we have 50 big realized works of art. Mostly sculptures. And then 250 works of art that are conceptualized but not yet realized. And the entire thing is our work of art.
H: Ach so zum Gesamtwerk. Wenn man das mal so sehen will, ja. Also wir haben 50 große realisierte Werke. Meist Skulpturen. Und 250 Werke, die konzipiert aber noch nicht realisiert sind. Und das Gesamte ist einfach unser Werk.
Z: Yes.
Z: Ja.
H: Some sort of a pool of ideas for the public space, in fact in the most different contexts as we work in both America and in Asia and Europe.
H: So ein Pool von Ideen für den öffentlichen Raum und zwar in verschiedensten Kontexten. Wir arbeiten ja sowohl in Amerika als auch in Asien und in Europa.
Z: You might see that here, for example. The model itself might already be the artwork. The question is when does an artwork become an artwork? Is it, as long as it is a model only a model or already a piece of art? And so on. It’s hard to find an answer, actually. We have different works of art. And once one of our artworks is actually positioned, installed, at the intended location, the whole context of the public situation at that location automatically changes of course. At least that’s our goal. That this artwork is not only an add-on, but that it actually changes the whole frame, which is visible there insofar, that the spectator, the visitor, or whatever, is able to remember that location in any kind of way. Meaning this thing might have some sort of iconographic size, which is meant not only physically but also ideally. On the other hand meaning that the location is being enriched or at least commentated through our artwork.
Z: Das sieht man hier auch ein bisschen. Das Modell ist ja vielleicht auch schon das Werk. Die Frage ist ja ab wann ist ein Werk ein Werk? Ist es, wenn es ein Modell ist nur ein Modell oder schon ein Werk und so weiter. Schwer zu beantwortende Fragen. Wir haben verschiedene Werke.
Wenn es dann dazu kommt, dass eine unserer Arbeit an dem vorgesehenem Ort auch positioniert, also aufgebaut bzw. aufgestellt wird, dann ändert sich natürlich automatisch der gesamte Kontext der öffentlichen Situation an der Stelle. Das ist zumindest unser Ziel. Dass dieses Kunstwerk in irgendeiner Art und Weise nicht nur ein add-on ist, sondern tatsächlich den ganzen Rahmen, der da sichtbar ist, verändert insofern, dass der Betrachter, der Besucher, wie auch immer, in der Lage ist, sich selbst an diesem Ort in irgendeiner Art und Weise später zu erinnern. Das heißt, dass das Ding vielleicht eine ikonographische Größe hat. Was nicht nur physisch gemeint ist, sondern auch ideell. Und zum anderen, dass der Ort durch unser Kunstwerk ein Stück weit bereichert oder zumindest kommentiert wird.
H: Our piece of art itself is not finished, as long as it still is in our studio, but must be brought to and installed at the location. Most of the time with foundation. And that’s when it gets an entire context and is finished as a piece of art.
H: Und unser Werk selber, die Skulptur. Sie ist sozusagen noch nicht fertig, wenn sie in der Werkstatt hier irgendwo steht, sondern die muss dann an den Ort transportiert werden und dort aufgestellt werden – meistens fundamentiert – und dann kriegt die einen ganzen Kontext. Und dann ist sie dort fertig als Werk.
Z: Exactly. And that might be the difference to a piece that is displayed in a gallery or a museum, where the artwork must be able to stand and speak for itself.
Z: Genau. Und das ist vielleicht auch der Unterschied zu einer Galeriearbeit oder Museum oder so wo das Kunstwerk für sich alleine stehen kann und muss.
H: Or in your studio, to begin with, where it is finished. It’s finished at your place and is then transported to a gallery, the art market, everywhere. But our works aren’t finished as soon as they are finished in the studio but must be brought and installed at a certain location.
H: Oder im Atelier bei dir erst mal. Die ist fertig. Bei dir alleine ist das Ding fertig und dann wird es in eine Galerie, auf dem Kunstmarkt, überall hin transportiert. Aber unsere Teile sind eben nicht fertig, wenn sie in der Werkstatt fertig sind. Sondern die müssen dahin gefahren werden und dort aufgestellt werden.
Z: Yes.
Z: Ja.
H: That is also important. Otherwise they don’t make any sense, so to speak.
H: Das ist auch noch wichtig. Sonst machen die keinen Sinn so zu sagen.
Z: Here, for example, a bronze casting of a 200% enlarged magpie. We formed it as a clay model and it then was cast. It was a work for the federal reserve bank in Potsdam, Berlin Brandenburg. That means a bank where other banks bring their money to. A big safe so to say. There are constantly money transfers and cash money coming in, it’s a big safe. And in front of that bank in Potsdam, there are 17 of these magpies on the lawn watching the safe furtively. Magpies are known for their desire to steal something and that’s how this little story evolved about 15 years ago. It’s one of our smallest productions.
Z: Hier zum Beispiel ein Bronzeguss einer 200% vergrößerten Elster. Das haben wir so modelliert als Tonmodell und dann wurde es eben abgegossen. Das ist eine Arbeit für die Landeszentralbank Berlin Brandenburg in Potsdam gewesen. Also eine Bank, wo andere Banken ihr Geld hintragen. Es ist quasi ein großer Safe. Da kommen dauernd Geldtransporte an und dann wird Bargeld abgegeben. Also ein großer Safe. Und vor dieser Bank in Potsdam da stehen 17 dieser Elstern im Vorgarten auf der Wiese und belauern sozusagen diesen Safe. Man weiß ja von der Elster, dass sie gerne irgendwas stiehlt und so hat das eben so eine Geschichte aufgebaut damals vor 15 Jahren. Das hier ist eine der Kleinsten Realisationen.