Z: I’m Georg Zey, one of four members of Inges Idee. We try to come up and realize projects in the public space, especially on building sites. And who are you?
Z: Ich bin Georg Zey, einer von vier Mitstreitern, die bei Inges Idee versuchen Projekte im öffentlichen Raum, insbesondere Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum, sich auszudenken und zu realisieren. Wer bist denn du?
H: I’m Hans Hemmert, also a part of Inges Idee. We are four artists: one of us lives in Cologne, that’s Thomas A. Schmidt and Axel Lieber who lives in Stockholm. For our projects we meet here in this „Inge Office“.
H: Ich bin Hans Hemmert. Auch ein Teil von Inges Idee. Und zusammen sind wir eben vier Künstler. Einer lebt in Köln. Das ist Thomas A. Schmidt. Und Axel Lieber lebt in Stockholm. Und wir treffen uns für Projekte hier in diesem Inge Büro.
Z: We work in a margin area of so-called Fine Art, which has nothing or only little to do with the art market because it is financed by other sources and because it isn’t suitable for museums or fairs. That’s the reason I can’t really say much about how we are perceived by others. I of course know that there is a perception, which can vary quite a bit depending on which project you looked at. However, it is hard to determine it in general way and it really isn’t that important either.
Z: Wir arbeiten ja in einem Randfeld der Bildenden Kunst, die nichts mit dem Kunstmarkt zu tun hat oder nur wenig, weil sie halt über andere Quellen finanziert wird und auch überhaupt nicht museums- oder Messe tauglich ist. Deswegen kann ich wenig dazu sagen wie wir von Außen wahrgenommen werden. Ich weiß natürlich, dass es da eine Wahrnehmung gibt, die auch recht unterschiedlich ist und wahrscheinlich auch damit zu tun hat welches Projekt jetzt gerade zur Anschauung kommt. Aber so prinzipiell lässt sich das ganz schwer feststellen und es ist ja auch an sich unwichtig.
H: We really work for the public space and what we like most about it is the fact that absolutely EVERYBODY has access to art in the public space. Thus a very democratic way of working. EVERYBODY has the possibility to be addressed, it’s not like in a gallery where only an educated, aesthetically educated audience shows up and consumes. I think that’s what makes fun, that it is there for everybody.
H: Wir arbeiten wirklich für den öffentlichen Raum und was wir da gut finden ist die Tatsache, dass draußen im öffentlichen Raum wirklich JEDER den Zugang zur Kunst hat. Also ein sehr demokratisches Arbeiten. JEDER hat die Möglichkeit sich da ansprechen zu lassen und eben nicht wie in einer Galerie wo eben nur ein sehr gebildetes, ästhetisch gebildetes Publikum auftaucht und das konsumiert. Das macht uns glaube ich Spaß, dass es für Jedermann da ist.
Z: That’s also why we work as a group – already a small public. On the one hand, we can hide behind the label Inges Idee. On the other hand, we have wider and more diversified possibilities to comprehend things that take place in the public space. Because everyone of us has a different preference and contributes something new and we basically have to negotiate it. We have to agree upon something that will eventually take place and thus have pre-filtered it in our small public.
Z: Deswegen sind wir ja auch eine Gruppe. Eine kleine Öffentlichkeit. Wir können uns auf der einen Seite hinter dem Schild des Inges Idee Labels verstecken, auf der anderen Seite aber auch schon breiter, großer gefächerte Möglichkeit Sachen zu begreifen, die im öffentlichen Raum stattfinden. Weil jeder hat ja irgendeine andere Vorliebe, jeder bringt irgendetwas ein und wir müssen es quasi verhandeln. Wir müssen uns auf etwas einigen, was dann letztendlich statt findet und wir haben das sozusagen schon vor gefiltert in unserer kleinen Öffentlichkeit.
H: Or to put it another way: four perspectives look down at such an idea. Later there are 4000 that look at it and think about it.
H: Oder anders ausgedrückt: Vier Perspektiven schauen auf so eine Idee. Später sind es dann viertausend, die da drauf gucken und sich etwas dazu denken.
Z: That’s the kind of artists we are. The author is INGE. She, of course, is absent. She is a virtual person who, in the end, is the author of our work. Subsumed, we are four small artists, that helped Inge to come up with this piece of art.
Z: Solche Künstler sind wir (schmunzelt).
Der Autor ist INGE. Die ist natürlich abwesend. Es ist eine virtuelle Person aber die ist quasi letztendlich der Autor dieser Arbeit. Und subsumiert sind wir vier kleine Künstler, die der Inge geholfen haben sich die Arbeit zu erdenken.
H: For years now, we’ve been able to manage keeping every single one of the artists satisfied and saying: Yes, that’s Inge’s Idee. It is not particularly my work but everyone can say that he supports it and can represent it. That’s the quality of a team.
H: Wir haben das seit Jahren also bis jetzt auch immer geschafft, dass jeder von den einzelnen Künstlern zufrieden ist und sagt: Ja, das ist eine Inge Idee. Die ist nicht speziell von mir aber jeder kann sagen da steht er dahinter und kann die auch repräsentieren. Das ist eben auch die Qualität von einem Team.
Z: We work on a product, on a problem that’ s facing us. It doesn’t matter whether it is the juvenile detention center in Stuttgart or anything else. Compared with the work that every one of us does individually and which is made for the White Cube, there is a pretty defined framework, including many restrictions, for the work in the public space that we have to keep in mind. That means it is already a bit restricted and we can then think virtually freely about what should be done. We are also no longer bound to, let’s call it our ego because it is an external problem that we’re working on.
Z: Wir arbeiten ja an dem Produkt, an dem Problem, was da jetzt vor uns steht. Egal ob das jetzt die JVA in Stuttgart ist oder sonst irgendetwas. Es gibt einen relativ festen Rahmen im Gegensatz zu der Arbeit, die jeder einzelne macht, der für den White Cube ist, gibt es da sehr viele Restriktionen im öffentlichen Raum, die wir zu bedenken haben. Das heißt es ist schon ein bisschen eingegrenzt und wir können dann quasi relativ frei darüber nachdenken was da gemacht wird und sind auch nicht mehr an unseren, sagen wir mal verstärkt vielleicht auch an zu treffenden Egobegriff gebunden, weil es halt ein externes Problem ist, was wir bearbeiten.
H: It is in this way applied and the individual artist in his studio, he can do whatever he wants. He can pursue his ideas rather from his personality and then… but that has nothing to do with public space. There, one has to start out from the context and then think from the inside. As an individual artist you could say: I’ll just do something and then set it in the context, in a gallery for example. Those are very different approaches and for me, it is very relaxing. On the one hand, I try to do and show something as an individual artist, as Hans Hemmert. And here I can immerse in a team and develop an idea from the other side. That is very refreshing and makes life rich in variety. I think we all like that, to get away from our ego-positions and work in a team.
H: Es ist in der Art angewandt. Der Einzelkünstler im Atelier, der kann ja machen was er will. Sehr aus seiner Persönlichkeit heraus einfach Ideen nachgehen aber das hat ja nichts mit öffentlichem Raum zu tun, sondern dort muss man ja vom Kontext ausgehen und dann nach Innen denken. Und als Einzelkünstler kann man sagen: Ich mache was und stelle es dann in den Kontext. In eine Galerie zum Beispiel. Und das sind völlig unterschiedliche Herangehensweisen und für mich ist es auf jeden Fall entspannend. Einerseits versuche ich auch alleine, als Einzelkünstler, als Hans Hemmert irgendetwas zu machen und zu zeigen. Und hier kann ich dann eben in so ein Team eintauchen und von der anderen Seite eine Idee erarbeiten. Das ist sehr erfrischend und gestaltet das Jahr abwechslungsreich. Und ich glaube das mögen wir alle. Dass man weg kommt aus seiner Egoposition und im Team arbeitet.
Z: There are no Hans Hemmert ideas or Georg Zey ideas, because we negotiate this. It is kind of like a soup that you cook. There is a lot of water, that’s maybe Hans Hemmert and I take care of the onions and then there is Schmidt who throws in some carrots. And what’s the result? Some kind of soup.
Z: Es gibt keine Hans Hemmert Ideen oder Georg Zey Ideen, weil wir das ja verhandeln. Das ist quasi wie eine Suppe, die man kocht. Es gibt das Wasser. Das ist vielleicht der Hans Hemmert und ich mache die Zwiebeln rein und dann kommt Schmidt und wirft noch ein paar Karotten dazu. Und was ist das Ergebnis? Irgendeine Suppe.
H. And at the end it is also thrown into the blender.
H: Und am Schluss kommt es auch noch in den Mixer.
Z: Exactly. After it is pureed it’s hard to distinguish what came from whom and so on.
Z: Genau, dann wird es noch püriert. Und dann ist es schwer festzustellen was da jetzt von wem und so weiter.
H: I never contribute a particular idea. I can only talk about myself as an individual artist who has a specific experience. Through his own work. We all were, so to say, real artists before we found each other. We had all graduated and done exhibitions as individuals in the individual respective method of working. Thomas A. Schmidt is mostly a painter but also studied sculpture a bit – a double degree. But the three of us are sculptors. We all had our own oeuvre if you like. Out of this background you simply contribute a certain attitude or you know, for example, what could be done with what kind of material. Georg, for example, has worked a lot with steel and iron, me too, whereas Axel has worked with wood a lot and Thomas with plaster or clay. Then you know how things could work. That’s how the influence of an individual person comes into it, with the background. But not with specific ideas.
H: Ich bringe nie von mir eine spezielle Idee mit rein. Ich kann nur von mir als Einzelkünstler sprechen, der einen bestimmten Erfahrungswert hat. Durch seine eigene Arbeit. Wir waren ja alle schon sozusagen richtige Künstler bevor wir uns gefunden haben. Wir hatten alle ausstudiert und hatten alle schon Ausstellungen gemacht als Einzelpersonen in der jeweiligen Art wie man arbeitet. Thomas A. Schmidt zum Beispiel ist zum großen Teil eigentlich Maler. Er hat auch einen Teil Bildhauerei studiert. Also ein Doppelstudium gemacht. Aber wir drei sind Bildhauer. Wir hatten jeder unser eigenes oeuvre wenn man so will. Und aus diesem Erfahrungshorizont bringt man einfach nur so eine Haltung ein. Oder man weiß vielleicht man kann mit dem Material das und das machen. Zum Beispiel Georg hat viel mit Stahl und Eisen gearbeitet, der Axel viel mehr mit Holz, der Thomas viel mehr mit Gips oder Ton. Da weiß man: Das kann man so machen. Also in dem Sinne kommen die Einzelpersonen mit einem Erfahrungshorizont rein aber nicht mit konkreten Ideen.