Z: Taking the object Receiver from the Danish Radio in Copenhagen as an example, we can maybe try to explain one of the most difficult and complex production processes of this sculpture. Provided that there is an idea. We made the model, we won the competition. Then it’s all about: In what ways can we actually make this sculpture become reality? In this case, the bigger the sculpture, the exponentially bigger the difficulties. In the sense of safety, statics, and also concerning the transport, for example via streets. Those were all aspects that we had to keep in mind. Of course we always roughly check how expensive something is going to be before we turn it in. That means we inquire different companies: how can they produce, at what price and level of quality? In this case, it was a Danish Producer, who, after we had won the competition, recalculated the costs and ended up with a sum about twice as much than at the beginning. That meant we had to think of something else and how we could actually do it. We could either quit or try to manage it within the given budget. Which we always have. In contrast to an architectural budget however it isn’t expandable. The architect just says: Well, it costs more here or we have additional costs here and there, which surely were initiated generally understandable. We cannot do that most of the time. Eventually, we had the object made in Taiwan. We had done a project in Taiwan before and I was in touch with a workshop that manufactures metal work. They were able to carry it off at a relatively low price, thus still within our budget. It took them roughly two years because it was a very, very complex process to manufacture a sculpture out of stainless steel with a reflective surface. It was delivered by ship, a special transport, to Copenhagen, including blocking off roads, and so on. After about three years it eventually found its place there. On site, a Danish crew welded it together under the guidance of the Taiwanese, and now it stands there.
Z: Am Beispiel des Objektes Receiver des Danish Radio in Kopenhagen können wir vielleicht eine der mit schwierigsten und komplexesten Produktionsabläufe dieser Skulptur mal erläutern bzw. schildern. Mal vorausgesetzt die Idee ist da, wir haben das Modell gemacht, wir haben den Wettbewerb gewonnen. Dann geht es ja darum: Wie kann man diese Skulptur in irgendeiner Art und Weise dann tatsächlich Wirklichkeit werden lassen? In diesem Fall, je größer die Skulptur, desto exponentiell größer sind die Schwierigkeiten. Das heißt im Sinne von Sicherheit, Statik und auch Transportierbarkeit zum Beispiel über die Straßen. Das waren alles Sachen, die wir da zu bedenken hatten. Natürlich machen wir immer, bevor wir etwas abgeben, eine Grobuntersuchung wie teuer es wird. Das heißt wir fragen verschiedene Firmen an: Wie könnt ihr uns das zu welchem Preis und in welcher Qualität herstellen? In dem Fall es dann auch einen dänischen Produzenten, der aber dann nachdem wir den Wettbewerb gewonnen hatten, das Ganze noch mal kalkuliert hat und bei ungefähr der doppelten Summe raus kam. Das heißt wir mussten uns dann was anderes überlegen. Wie wir das jetzt tatsächlich machen. Entweder geben wir es auf oder wir versuchen es irgendwie in irgendeiner Form noch hinzukriegen in diesem Budget, was es auch immer gibt. Und das ist im Unterricht zu einem architektonischen Budget nicht erweiterbar. Der Architekt sagt ja dann: ja das hat jetzt hier mehr gekostet oder wir haben hier diese und jede Mehrkosten, die auch sicherlich nachvollziehbarer Weise angefallen sind. Das können wir meistens nicht machen. Letztendlich haben wir dieses Objekt in Taiwan fertigen lassen. Wir haben in Taiwan schon ein Projekt gemacht und ich hatte Verbindungen zu einer Werkstatt, die Metallarbeiten herstellt. Die konnten das quasi für einen relativ geringeren Preis, also für das Budget, noch hinkriegen. Das Ganze hat zwei Jahre ungefähr gedauert. Weil es ein sehr, sehr komplexer Vorgang ist eine Edelstahlskulptur mit einer spiegelnden Oberfläche herzustellen. Das wurde dann mit dem Schiff, einem Spezialtransport nach Kopenhagen gebracht. Straßen abgesperrt usw. und hat dann letztendlich so nach drei Jahren seinen Platz da gefunden und wurde dann dort vor Ort auch zusammengeschweißt auch von einer dänischen Crew unter Anleitung der Taiwanesen und steht jetzt da.
H: In the meantime, Georg has been in Taiwan on-site about six times, I think.
H: Und mittlerweile war Georg jetzt, ich glaub, sechs Mal…
Z. Yes, at least.
Z: Ja. Mindestens.
H: In Taiwan of course to survey the production and to tell them: Okay, that’s the way to do it and this isn’t. And how are you going to do that?
H: In Taiwan vor Ort um natürlich die Produktion zu überwachen und zu sagen: So ja ok. Und so nicht. Und wie wollt ihr denn das machen?
Z: We just always do something new or different. Sizes differ, material differs, too. There are things made of stainless steel, of steel, plastic or wood. It depends on where it will be and what the climatic conditions will be _. Is it cold, is it warm and so on. All the objects we create actually are prototypes and things have to be rethought every single time: How can we get it done? There are also other regulations that change all the time. Planning and building laws, for example, requirements, static requirements, safety, and also vandalism nowadays. Those are all things that have become more important and take up a bigger part than they did 20 years ago. That’s how long we’ve been doing this! Well, it’s a fluid, also in the production. Insofar: It never gets boring. Considering smaller productions, the part with the ideal, purely artistic aesthetic work might be bigger but when it comes to productions like that, this part just gets very, very big.
Z: Wir machen halt auch immer was Neues oder Anderes. Also die Größen unterscheiden sich. Die Materialien unterscheiden sich. Es gibt Sachen aus Edelstahl, aus Stahl, aus Kunststoff, aus Holz. Es kommt drauf an wo es ist und wie es klimatisch eingebunden werden muss. Ist es kalt, ist es warm usw.? Deswegen sind alle Sachen, die wir machen eigentlich Prototypen und jedes Mal muss wieder neu darüber nachgedacht werden: Wie kriegen wir das denn jetzt alles hin? Auch die ganzen Bestimmungen, die da zu Grunde liegen, ändern sich ständig. Das heißt, das Baurecht, die Anforderungen, die statischen Anforderungen, Sicherheit, heutzutage Vandalismus. Das sind alles Themen, die wichtiger geworden sind und heute einen größeren Raum einnehmen, als das noch vor zwanzig Jahren, so lange machen wir nach nämlich schon, war. Und es ist halt ein Fluidum auch in der Produktion. Also in sofern: Langweilig wird es nie.
Bei kleineren Sachen ist vielleicht dieser Anteil der ideellen, unserer rein künstlerischen, ästhetischen Arbeit, größer aber wenn es dann bei so diesen Teilen um Produktion geht, ist eben der Teil wirklich sehr, sehr groß. Sehr sehr groß.
H: Well talking about the time it takes it’s really 3.4% compared to 96.6% for the production:
Time, energy, money…
H: Also jetzt vom zeitlichen Aufwand wirklich 3,4 Prozente und 96,6 Prozent ist die Produktion: Zeit, Energie, Geld…
Z: Agreements and so on. Eventually, the egg was made out of one big piece. It was cast out of one square meter large pieces. The base was a 3D-model; a file that went with it that was then milled and cast in the end. About 15 people where busy a whole year, particularly with the polishing of the stainless steel. Have you done something like that before? It’s extremely exhausting; the work is so dull and not comparable to anything else. The process of production can be tedious and of course is a handling of various interests. As we are always engaged with or surrounded by some sort of construction, we always need to coordinate both sides. That means if there is a small change due to another small change on the one side, there must consequently be a change on the other side as well. It often also isn’t quite clear in the concept how a big sculpture has to be statically secured, so there might be new, unwanted changes evolved here as well. Additionally, we pretty much always sample our material. What would it look like in real size in the end? That means we first have the small model. Then we build a part of the artwork, maybe about one square meter, to determine: This is the quality we want. It then has to be rebuilt with our producers, meaning those people that build it: metal or plastic workers, or what so ever, to have a reference sample for everything that will follow in the production. In this context, there might or might not be new problems emerging of course. In any case, we try to approach the whole thing slowly to eventually get to a quality that suits our demands. In the contracts we have to set up, there are always deadlines at which the work has to stand there.
Z: Abstimmung usw. usw. Das Ei war an einem Stück so zu sagen letztendlich. Und ist gegossen aus etwa quadratmetergroßen Teilen. Grundlage war natürlich auch ein 3D-Modell, eine Datei dazu, die dann gefräst wurde, die dann abgegossen wurde. Da waren bestimmt 15 Leute oder so 1 Jahr mit beschäftigt. Insbesondere das Polieren dieses Edelstahls. Vielleicht habt ihr das auch schon mal gemacht? Ist halt extrem anstrengend. Weil das ist so zäh. Das ist nicht zu vergleichen mit irgendetwas Anderem.
Der Produktionsprozess kann langwierig sein und ist natürlich auch ein handling verschiedener Interessen. Da wir ja immer in irgendeiner Art und Weise mit einem Bau beschäftigt sind oder umgeben sind, die quasi dann einer Abstimmung beiderseits bedürfen. Das heißt es gibt kleine Änderungen, die aufgrund von kleinen Änderungen, der jeweils anderen Partei, entstehen können. Auch ist natürlich in unserem Entwurfsprozess noch nicht klar wie eine große Skulptur zum Beispiel statisch abgesichert werden muss also auch da ergibt sich dann oft auch unliebsam Neues. Des Weiteren machen wir eigentlich prinzipiell erst mal eine Materialprobe. Wie sieht das dann im Großen hinterher aus? Das heißt wir haben jetzt erst mal das kleine Modell. Dann machen wir einen Ausschnitt von dieser Arbeit, die vielleicht ein Quadratmeter groß ist, um festzustellen: So soll die Qualität sein. Das man wieder mit unseren Herstellern, also den Leuten, die es bauen: Schlosser, Kunststoffbauer, wie auch immer, um ein Referenzmuster zu haben für alles Weitere, was dann da entsteht. In dem Zusammenhang kann es natürlich wieder zu neuen Problemen kommen oder auch nicht. Auf jeden Fall versuchen wir uns so der Sache langsam zu nähern, um es dann letztendlich in einer, uns genehmen Qualität kulminieren zu lassen.
In den Verträgen, die wir dann machen müssen, gibt es auch einen Fertigstellungstermin. Das heißt bis zu diesem Termin muss das Ding da stehen.
H: Oftentimes they are on a pretty tight schedule. It often happens that we say: Well, we could generally do it but not by that date. Please give us another 3 months. And then there is an announcement from the other side telling us it won’t be built _ until next year and so on. It consequently can vary a bit but generally a time line is pretty clear.
H: Des Öfteren sind die sportlich angesetzt. Es kommt dann auch öfter mal vor, dass wir dann sagen müssen: Schön und gut, wir können das grundsätzlich machen, aber nicht zu dem Termin. Bitte ein Vierteljahr später. Das sagen wir dann kommt aber auch von der anderen Seite plötzlich wieder irgendeine Ansage: Ach, wird erst nächstes Jahr gebaut, usw. Also es kann ein bisschen variieren aber in der Regel ist eigentliche eine Timeline klar.
Z: We’ve been doing this for such a long time. You learn from it. We just get ourselves the things we need to considering the plan or technically. And try to acquire them, or at least understand, what’s happening in a broader sense. And then you can apply that knowledge by either sending for someone else or you try to built it yourself, because we have done several things by now. There are certain parts that others have to do. If we take, for example, the inner structure of a sculpture, that has an outer shell, then there is inner structure that makes up the core of the entire thing, must be done by somebody else. Somebody has to come look at it. How is it welded and so on… Sure, everybody wants to avoid an artwork from falling over and that’s why you have to be relatively careful and work off every single step until it actually stands there. We have a small company, that’s Inges Idee. That’s an own identity.
Z: Wir machen das jetzt schon so lange. Man lernt halt dazu. Wir holen uns einfach die Teile, die wir brauchen, planerisch oder technisch, und versuchen die uns in irgendeiner Art und Weise anzueignen, zumindest zu verstehen, um was es da so im weitesten Sinne geht. Und dann kann man dieses Wissen ja auch anwenden, in dem man sich entweder jemanden noch dazu holt oder es selbst soweit wie möglich herstellt.
Bestimmte Sachen müssen auch abgenommen werden. Wenn wir jetzt zum Beispiel eine innere Struktur von der Skulptur hat, die eine äußere Hülle hat, dann muss diese innere Struktur, der den statischen Kern der Sache bildet, muss abgenommen werden. Da muss dann jemand kommen und muss sich das angucken. Wie ist das geschweißt usw.? Aber klar, jeder will das ja wohl vermeiden, dass so ein Kunstwerk umfällt oder so. Und deswegen muss man da relativ vorsichtig sein und auch diese ganzen, von dir nachgefragten, Schritte abarbeiten, bis dann letztendlich das Ding wirklich mal da steht. Wir haben so eine kleine Firma, die ist dann Inges Idee. Das ist eine eigene Identität.
H: A small BGB company. A partnership under the civil code: a very simple construction.
H: Als kleine GbR. Als kleine GbR: Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Eine ganz einfache Konstruktion