A project or a product or an artwork can be formed or be created very differently. We don’t have a studio, where we go and wait until 9 o‘ clock for the muse to kiss us. Instead we work at the place of production. That can be China or Romanshorns – a village near Lake Constance – it can be a gallery, a museum or a theater. We have a storage, where certain material remains, although we work more process-based. But eventually there is more and more material. Also pictures, therefore physical things too. All of that is stored there, but it is not usually the place where we work. I have a Skype-account and that is a place where I work a lot. A big fat mailbox and a phone. Communication is still very important today and I think our art and general the understanding of art is especially about communication. In the project Postironie (Post Irony) it was a book or with Bloch it was visits in this musem of folk culture or it can be a film, that remains. It can also be an invitation, a task, a competition – in Mocmoc it was a competition – it triggers from the inside or the outside. And if you have a task, than you think and you start searching. It is a magical moment, that suddenly appears. And if it doesn’t appear, the project just isn’t meant to be. And if a train starts to roll, there are deadlines and if there is a classic exhibition, there is an opening date. Or we have also made plays, then there is a premiere. By books you can take a bit more time. The more people are involved and the more the institutional vessel is involved, the less flexible you can be. And then there are projects like the Bloch-Projekt. We just don’t know when and how it will be finished. We can only show the process and products from in between. Maybe this product will take ages or will never be finished. We don’t know. It is an open project. We have created this container and sent it on a journey. We can regulate some part of it but mostly the project works within itself and not because of us. When we say we get out a record, it will be published. Then it will be pressed, just like a book is pressed and then you can only keep on per handwriting, but there are mediums and platforms like a website where you can always keep on writing. You can keep on working on sculptures. If it is a social sculpture or plastic, of course you can keep on working on it. There are different perspectives and not only the one perspective involving definition and perception. Methods and strategies can change within a project and you have to tolerate that. In the early days we could not have done that. And sometimes it is hard not to know how a project will end. In the past with projects like Side by Side or smaller works, mostly media artwork, it was clear to us that there would be a record or a film at the end. And it had to be shown on date xy in the gallery xy. And then it is somehow successful or finished. There were deadlines with Mocmoc. There were milestones, an opening date, a sculpture was ordered, but we didn’t foresee that there would be a referendum in the end. We couldn’t know. And then you can react to it, take it into the project or leave it out. And then it went on even further. There was an invitation to Chow Chow in Dubai. We exported the entire thing, meanwhile being a real culture product, and an Arab version was created and then it went to Singapore and an Asian spin off was made. These are things, that came along with the project and you can play along or leave the game.
Ein Projekt oder ein Produkt oder ein Kunstwerk kann ganz unterschiedlich entstehen oder geboren werden. Wir haben kein Atelier, wo wir hingehen und dann um neun Uhr warten bis die Muse uns küsst, sondern wir arbeiten am Ort der Produktion. Das kann dann China sein oder das kann Romanhorns sein – ein Dorf am Bodensee – oder das kann eine Galerie, ein Museum, ein Theater usw. sein. Wir haben ein Lager, wo sich gewisses Material, auch wenn wir eher prozessartig arbeiten. Doch es gibt irgendwann immer mehr Material. Eben auch Bilder, also auch physische Sachen. Das alles lagert dort aber das ist in der Regel nicht der Ort wo wir arbeiten. Ich hab ein Skype-Account und das ist ein Ort wo ich viel arbeite. Eine dicke Mailbox und ein Telefon. Kommunikation ist heute noch immer sehr wichtig und ich denke unsere Kunst und allgemein ein Kunstverständnis geht darum, dass es auch und vor allem um Kommunikation geht. Beim Projekt „Postironie“ war es ein Buch oder bei Bloch waren es diese Besuche in diesem Volkskundemuseum oder das kann ein Film sein, der hängen bleibt. Es kann aber auch eine Einladung sein, ein Auftrag, ein Wettbewerb – bei Mocmoc war es ein Wettbewerb – also das gibt dann so einen Anstoß von Innen oder Außen. Und wenn du eine Aufgabe hast, dann überlegst du und suchst. Es ist ein magischer Moment, der plötzlich passiert. Und wenn er nicht passiert, dann sollte das Projekt nicht sein. Und wenn dann mal so ein Zug rollt, dann gibt es deadlines und wenn es eine klassische Ausstellung ist, dann gibt es ein Eröffnungsdatum oder wir haben auch schon Theaterstücke gemacht, da gibt es ein Premieredatum. Bei Büchern kann man das dann ein bisschen nach Außen zögern. Je mehr Leute involviert sind und je mehr das institutionelle Gefäß involviert ist, kann man weniger flexibel sein. Und dann gibt es Projekte wie zum Beispiel das Bloch Projekt. Da wissen wir nicht wann und wie es fertig sein wird. Und da können wir eigentlich immer nur Zwischenstände und Produkte zeigen. Vielleicht wird dieses Projekt auch ewig dauern oder nie fertig sein. Wir wissen es nicht. Es ist ein offenes Projekt. Wir haben dieses Gefäß geschaffen und schicken diesen Baum auf die Reise. Wir können den zum Teil auch mitsteuern aber dieses Projekt macht sich zum Teil selber und nicht mehr wir.
Wenn wir sagen wir bringen eine Platte raus, dann wird sie mal rauskommen. Dann wird sie gepresst, so wie ein Buch gepresst wird und dann kann man von Hand noch reinschreiben aber dann gibt es ja Gefäße und Medien wie eine Website wo man immer weiter schreiben kann. An Skulpturen kann weiter gearbeitet werden. Wenn es dann eben eine soziale Plastik oder Skulptur ist, kann man natürlich immer wieder dran weiter arbeiten. Da gibt es auch verschiedene Sichtweisen, wo es eben nicht nur die eine sehr dicke Sichtweise Definition und Sichtweise gibt. In einem Projekt können sich Methoden und Strategien wandeln und das muss man auch aushalten. Das hätten wir früher nicht gekonnt. Und das ist auch hart manchmal nicht zu wissen wie ein Projekt endet. Früher bei „Side By Side“ oder bei kleineren Arbeiten, vor allem Medienarbeit, war es klar – am Schluss muss eine Platte oder ein Film heraus kommen. Und es muss auf Datum xy in der Galerie xy stehen. Und dann ist es quasi erfolgreich oder erfüllt. Schon bei Mocmoc gab es auch deadlines. Es gibt milestones, es gibt eine Eröffnung und da wurde eine Skulptur bestellt aber das am Ende nachher eine Volksabstimmung heraus kommt, das wussten wir doch nicht. Und dann kann man darauf reagieren, indem man das ins Projekt einnimmt oder eben nicht. Dann ging es ja auch weiter. Es kam eine Einladung nach Chow Chow nach Dubai. Dann hat man das Ganze exportiert ,mittlerweile als reales Kulturprodukt, und hat eine arabische Version gemacht und von dort ging es dann weiter nach Singapur und es gab eine asiatische Produktion bzw. Ableger. Das sind Dinge, die sich aus dem Projekt ergeben haben und da kann man die Bälle aufnehmen oder nicht.